01.12.2021

Caddykauf: Was gibt es zu beachten?

#Caddyroamers #Ausbautipps #2021

Von Nadine

 

Ihr kennt das: nach langer Recherche habt ihr euch endlich entschieden, welchen Minicamper ihr wollt und die Wahl ist, wie soll es auch anders sein, auf einen VW Caddy gefallen.

Auf der Suche nach dem passenden Modell schaut ihr am besten bei Campertrader vorbei. Campertrader ist ein Online Marktplatz für Camper und bietet verschiedene Filter die die Suche nach einem passenden Modell erleichtern. 

Welche Punkte im Bezug auf einen Minicamperausbau beim Kauf interessant sein können versuchen wir euch hier einmal aufzulisten. 

 

Neu- oder Gebrauchtwagen

Nun stellt sich erst einmal die Frage, ob es ein Neuwagen oder ein Gebrauchter wird, was sicher auch vom Budget abhängig ist. 

Was sind die Vor-und Nachteile eines Neuwagens?

Ist der Verfügungsrahmen nach oben hin offen sollte man jedenfalls einmal über einen Neuwagen nachdenken. Die Vorteile liegen auf der Hand: Ihr seid die ersten die den Wagen fahren und könnt euch sicher sein, dass euer zukünftiger Camper erstmal keine Macken haben wird, denn auf einen Neuwagen habt ihr natürlich auch eine Gewährleistung. Zudem hat man in Sachen Ausstattung freie Auswahl und kann sich seinen Traumminicamper individuell zusammenstellen.

Der größte Nachteil, den wir in einem Neuwagen sehen, ist der Wertverlust in den ersten Jahren. Bei vielen Minicampern kommt nach ein paar Jahren der Wunsch auf, sich zu vergrößern und meistmuss dann der Minicamper weichen. Ob sich dann der Kauf eines Neuwagens gelohnt hat bezweifeln wir.

Foto von @planetvag

Vielleicht doch eher ein Gebrauchtwagen. Aber was gilt es hier zu beachten?

Farbe

Fangen wir mal mit der Farbe an. Jaaa, auch die Farbe kann wichtig sein. Besonders im Sommer.

Stellt euch vor, ihr parkt euren Camper nachmittags noch schön im Schatten, steht ihr vielleich schon am nächsten Morgen in der prallen Sonne. Demnach sind dunkle Farben beim Caddy eher nicht zu empfehlen, da diese sie Sonne eher speichern. Den Caddy von innen zu isolieren kann jedoch Abhilfe schaffen.

Langer oder kurzer Radstand?

Das ist mehr eine Glaubensfrage :)

Wir haben alle drei den kurzen und sind damit auch zufrieden.

Beim kurzen Radstand muss man natürlich bedenken, dass man das Bett immer auf- und abbauen muss, da die Vordersitze und teilweise auch die Rückenlehne komplett nach vorne geschoben werden müssen.

Beim Maxi ist das schon etwas komfortabler, da kann das Bett auch während der Fahrt aufgebaut bleiben, da man 47 cm mehr Platz in der Länge hat. Gleichzeitig birgt der lange Radstand vor allem im Alltag auch den ein oder anderen Nachteil: Die Städter unter euch werden direkt wissen was hier gemeint ist ;-) 47cm mehr Länge als die üblichen PKW bedeutet natürlich auch einen größeren Aufwand bei der Parkplatzsuche. Beim Campen ist es meist nur dann ein Nachteil, wenn man sich mehr zum Team Explorer zählt und auch mal auf unbefestigten Straßen unterwegs ist, denn durch den verlängerten Radstand setzt mannatürlich auch schneller auf. Auch hier gibt es eine Möglichkeit das Problem zu umgehen indem man den Caddy höher legt, was jedoch mit Aufwand und Kosten einhergeht.

Man sollte sich natürlich auch die Frage stellen, ob man den Caddy hauptsächlich als Camper nutzen möchte oder doch eher als Alltagsauto. Den Caddy gibt es nämlich in unterschiedlichen Varianten – u.a. auch als Transporter. Dieser hat dann eine große Ladefläche, meist keine Fenster an den Schiebetüren und nur Fahrer- und Beifahrersitz. Anna und Nadine haben ihren Caddy Vollzeit umgebaut und die Rücksitzbank entfernt. Carina baut ihren Caddy meist nur für die Saison oder einzelne Trips um. Seit jedoch der kleine Ando auf der Welt ist, kann auf die Rücksitzbank nicht mehr verzichtet werden. Der Transporter bietet natürlich auch den Vorteil, dass man nachts die Fenster nicht verdunkeln muss, was gleichzeitig wieder ziemliche Dunkelheit bei Tag bedeutet, wenn die Türen geschlossen sind.

Bild von @vinzthevan

Heckklappe oder Flügeltüren

Wo wir auch schon bei der nächsten Glaubensfrage wären. Denn da scheiden sich wieder die Geister. Der Vorteil der Heckklappe liegt ganz klar beim Schutz von oben. Sei es als Sonnenschutz oder bei Regen - da kann die Heckklappe schon so einiges. Bei den Flügeltüren kann man sich dafür noch Ablagefläche schaffen, wenn man beispielsweise rechts und links Klappregale anbringt. Des Weiteren schützen sie den Gaskocher vor starkem Wind, was an stürmischen Tagen ein echter Pluspunkt sein kann.

Für mehr Informationen schaut bei @cadillacdaydreamer

Zwei Schiebetüren? Schiebefenster?

An sich reicht natürlich eine, aber insgesamt können wir sagen, dass zwei Schiebetüren immer besser sind als eine. Eine kann jedoch auch einen Vorteil sein, denn man kann so auch die Seitenwand des Caddys für den Ausbau nutzen. Bei den Alltagscaddys sind eigentlich immer zwei Schiebetüren vorhanden. Bei den Transportern oft nur eine. Ein Schiebefenster ist zwecks Belüftung „nice to have“, aber auch nicht zwingend erforderlich.

Hier seht ihr wie Anna von @pegthevan den Platz der nicht vorhandenen zweiten Schiebetür genutzt hat.

Dachreling

Eine Dachreling zu haben ist sicher kein Nachteil, jedoch ist es auch nicht problematisch, wenn euer Traumcaddy keine hat. Wer zum Beispiel einen Dachträger befestigen möchte, sollte nur darauf achten, dass der Caddy über die entsprechenden Befestigungspunkte auf dem Dach verfügt. Dann ist eine Dachreling nicht nötig. Ein Dachträger ist praktisch, um eine Dachbox oder ein Dachzelt zu transportieren, kann aber auch für die Befestigung einer Hängematte sehr komfortabel sein.

Caddy mit Dachrehling von @lennythevan

Hier sieht man den Caddy von @caddyoverlanding mit einem Dachträger der an den Befestigungspunkten angebracht ist. 

 

 

Ausstattung

Ein wirkliches Must-have für Camper die auch weitere Reisen antreten wollen, ist der Tempomat. Nadine hat sich ihren nachrüsten lassen und findet, dass es jeden Cent wert war. Es schont den rechten Fuß ungemein und man bekommt nicht so schnell Probleme mit dem Ischiasnerv.

Eine Freisprechanlage ist ein wirklich sinnvolles Gadget, wobei auch diese unproblematisch nachgerüstet werden kann.

Nicht zu vergessen ist die Standheizung. Viele glauben, wenn man sich einen Caddy mit Standheizung kauft könne man diese auch die ganze Nacht laufen lassen. Dies ist jedoch nicht so. Die üblichen Standheizungen, die ab Werk eingebaut sind, sind dafür konzipiert, den Motor und den Innenraum für eine kurze Dauer aufzuheizen. Sie sind nicht darauf ausgelegt die ganze Nacht zu laufen und dies wird auch nicht funktionieren da sie sehr viel Strom benötigen und die Batterie sehr schnell aufgibt. Demnach lieber einen Caddy ohne Standheizung kaufen und nachträglich noch eine Luftheizung von den üblichen Herstellern (Webasto, Erberspächer, Planar) einbauen lassen.

Man könnte noch endlos weiter Kriterien aufführen, letztendlich muss jeder individuell für sich entscheiden. Wir hoffen, euch hiermit eine kleine Hilfestellung für die Entscheidungen rund um den Caddykauf gegeben zu haben.