29.01.2023

Vanlife mit Hund

Von Nadine

 

Hat man sich einmal für einen Hund entschieden, will man den geliebten Vierbeiner natürlich auch mit in den Urlaub nehmen. Campingurlaub eignet sich, wie ich finde, perfekt dafür. Denn man reist mit dem Auto und kann dem Hund somit eine stressige Anreise mit dem Flugzeug ersparen. 

Doch das Reisen mit Hund hat auch seine Tücken und man sollte auf einiges vorbereitet sein. 

Im folgenden Blogartikel habe ich versucht die wichtigsten Themen aufzubereiten, damit ihr entspannt mit euren Fellnasen in den Urlaub fahren könnt. 

 

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Der Wichtigste Punkt...

.. direkt am Anfang. Lasst eure Hunde im Frühjahr und Sommer niemals allein im Auto zurück, denn in nur wenigen Minuten kann sich das Innere des Autos an einem warmen Sommertag auf bis zu 70° C aufheizen!

Auch wenn ihr die Fenster ein Stück weit offen lasst und im Schatten parkt, kann es im Fahrzeuginneren zu schwülen und heißen Temperaturen kommen. Hunde regulieren ihre Körperwärme fast ausschließlich über das Hecheln, dies ist bei zu hohen Temperaturen jedoch nicht mehr möglich und es kann zu irreparablen Organschäden oder einen Herzstillstand kommen. Selbst ein Hund der noch lebend aus einem überhitzen Auto befreit wird, kann in Folge der Überhitzung sterben.

 

Deshalb:

!!! Lasst euer Hunde nicht allein im Auto zurück !!!

Ist dein Hund an das Autofahren gewöhnt?

Bevor man überstürzt in den Urlaub fährt und womöglich die Fahrt schon ein Desaster wird, sollte man mit dem Hund das Autofahren üben. 

Wichtig ist, ersteinmal den Hund einzuschätzen. Fährt er problemlos mit? Ist er nervös? Erbricht er vielleicht schnell beim Autofahren? Möchte er gar nicht erst ins Auto einsteigen?

Wenn man den Ist-Zustand herausgefunden hat, übt man am besten so kleinschrittig wie möglich. 

Zum Beispiel beginnt man das Ein- und Aussteigen zu belohnen, für kurze Zeit die Heckklappe zu schließen und jeden Schritt postiv mit Leckerchen oder Spiezeug zu verstärken. Sobald dies stressfrei für den Hund von statten geht, kann man eine kleine Runde um den Block fahren. Versucht die Fahrt für den Hund so angenehm wie möglich zu machen. Jungen Hunden hilft es meist, wenn sie in einer Transportbox mitfahren, da sie sich im Auto nicht verloren fühlen. Auch Hunden die sich oft während der Fahrt erbrechen, kann dies eine Hilfe sein. 

Die Transportbox kann man zu Hause aufgestellt direkt positiv belegen, indem man dort Leckerlies versteckt oder dem Hund spielerisch beibringt in die Hundebox zu gehen und dort kurz zu verharren. Irgendwann kann man die Box dann auch mal schließen und den Raum für kurze Zeit verlassen. Viele Hunde nehmen die Box auch in der häuslichen Umgebung sehr gerne als Rückzugsort an. 

 

Ansonsten gilt:

  • baut ausreichend Pausen für euren Hund ein (ihr kennt ihn/sie am besten)
  • lasst den Hund an der Raststätte immer angeleint, man weiß nie, wie der Hund sich dort verhält.
  • füttert den Hund nicht vor Fahrtantritt und gebt auch unterwegs wenig Leckerchen/Kauknochen. So kann dem Hund nicht so schnell schlecht werden.

Einreisebestimmungen und Urlaubsapotheke

Bevor es dann auf große Fahrt geht, sollte man sich informieren, welche Einreisebestimmungen für das gewünschte Urlaubsland gelten. 

In machen Ländern benötigen die Hunde bestimmte Impfungen oder Behandlungen gegen Parasiten, die in einem bestimmten Zeitraum vor der Einreise erfolgt sein müssen. Bedenke dabei auch, durch welche Länder man durchreist. 

Bei hunde-urlaub.net findet ihr die Reisebestimmungen für EU-Länder.

 

Des weiteren macht es Sinn, sich eine kleine Reiseapothke zusammenzustellen. 

Für offene kleinere Wunden führe ich immer ein Erst-Hilfe-Set für Hunde mit. Dort sind die üblichen Verbandsmaterialien zu finden sowie ein Kühlbad, Jodtücher und eine Rettungsdecke. 

Darüber hinaus führe ich noch folgende Dinge mit:

  • Zeckenzange - Ich mag sowohl die Greifzangen als auch die Zangen, die man nur unter die Zecke schiebt und diese durch Drehen löst. Es ist Geschmacksache, mit welcher man besser zurechtkommt.
  • Silberspray - Für mich das non plus ultra der Wundversorgung. Ich perönlich bin kein Freund von Verbänden, oft richtet der Verband einen größeren Schaden an als die Verletzung an sich. Durch die Reibung entstehen meist offene Stellen und es entzündet sich leicht. Bei Wunden die nicht besonders tief sind, säubere ich diese zuerst und besprühe die Wunde dann mit Silberspray. Selbst bei Verletzungen am Ballen bin ich damit gut gefahren. 
  • Hundeschuhe - Auf manchem Terrain bietet es sich an, dem Hund spezielle Schuhe anzuziehen. Oft sind die Pfoten die Belastung von größeren Wanderungen nicht gewohnt. Gerade wenn sich der Hund auf der Wanderung in einem See oder anderem Gewässer abkühlt, passiert es auf steinigen Wegen schnell, dass sich die Haut an den Pfoten abläuft und der Hund unrund läuft. Aber auch im Schnee kann es gerade bei Langhaarhunden Sinn machen, Schuhe zu tragen, da sich der Schnee nicht an den Haaren zwischen den Pfoten sammelt. Wichtig: Achte darauf, dass die Schuhe richtig passen und nicht zu groß oder zu klein sind. Gewöhne den Hund am besten schon vor dem Urlaub an die Schuhe, am Anfang findet das eigentlich jeder Hund erstmal befremdlich, aber wenn es dann auf einen Spaziergang geht, ist es meist schnell vergessen. 
  • Traumeel - bei Traumeel handelt es sich um ein homöopathisches MIttel. Hierzu hat natürlich jeder seine eigene Einstellung, ich gebe es meinen Hunden wenn sie Muskelbeschwerden haben, lahmen oder bei akuten Sportverletzungen. Es soll entzündungshemmend wirken und den Heilungsverlauf beschleuigen. 
  • Magen-Darm Tabletten - Falls man gerne ans Meer fährt und einen wasserbegeisterten Hund hat, kann es schnell durch das verschluckte Salzwasser zu Darmbeschwerden kommen. Aber auch durch aufgenommene Essenreste kann es zu Verstimmungen kommen, die sich dann meist in Durchfall äußern. Hierzu verwende ich die Tabletten von beaphar die meist sehr schnell Abhilfe schaffen und noch dazu frei verkäuflich sind. 

 

Grundsätzlich gilt:

  • Informiere dich über die Einreisbestimmungen deines Reiseziels aber auch der Durchfahrtsländer
  • Führe einen gültigen Impfpass (EU-Heimtierpass) mit (dieser sollte korrekt ausgefüllt sein: Chipnummer, Halteradresse, Impfungen)
  • Sei auf kleinere Verletzungen deines Hundes ausreichend vorbereitet

 

Wie sichere ich meinen Hund während der Fahrt?

Das Thema ist wirklich nicht besonders einfach zu lösen im Caddy. Die sicherste Variante für den Hund ist eine robuste Alubox, die im Kofferraum ausreichend befestigt wird. Nun ist im minimalistischen Caddy meist schlichtweg zu wenig Platz und die Box während des Schlafens draußen zu platzieren ist natürlich auch keine wirklich sinnvolle Lösung. 

Eine wirklich gute Lösung habe ich leider auch noch nicht gefunden. Dennoch stelle ich euch drei Varianten einmal vor:

  • Es gibt Geschirre, wo man den Hund über das Gurtsystem für die Fahrt sichern kann. Meines Wissens nach schneiden diese jedoch bei den Crashtests sehr schlecht ab. Zudem ist diese Variante auch nur für Caddys geeignet, die noch eine Rücksitzbank verbaut haben. 
  • Ich (Nadine) habe das Gepäcknetz von VW, welches oben an der Karosserie und unten im Kofferraum an den Haltepunkten eingehängt wird. Optimal ist diese Lösung natürlich nicht, jedoch ist die Gefahr, dass der Hund bei einem Unfall durch das Auto geschleudert wird sehr gering. 
  • Franz und Christian von caddy_wilma_21 haben sich eine versenkbare Hundebox aus Holz entworfen. Diese kann vor der Fahrt nach oben hin erweitert werden, sodas der Hund im Auto geschützt ist. Mehr zum Ausbau findet ihr auch in unserer Community.

Das Non-Plus-Ultra gibt es im Caddy zumindest ohne große Platzeinbußen leider nicht, da muss jeder schauen, wo und wie man mit einem guten Gefühl Abstriche machen kann. 

Bella in ihrer versenkbaren Hundebox

Gadgets, die sich für mich als sehr nützlich erwiesen haben

Es gibt ja im Camping- sowie im Hundebereich unzähliche Dinge, die das Leben erleichtern. Ich habe euch hier ein paar Dinge zusammengestellt, die sich für mich über die Jahre als sehr nützlich erwiesen haben:

 

  • Befestigung auf Campingplätzen -  für mich unabdingbar. Man hat ja meist im Caddy keinen Zaun oder ähnliches mit dabei und auf nahezu allen Campinplätzen müssen die Hunde angeleint sein. Es gibt zwei Varianten, einmal eine Spirale, die in den Boden gedreht wird, um die Hunde dort anzuleinen. Diese funktioniert jedoch hauptsächlich in Erde, bei steinigem Boden lässt sie sich meist nicht reindrehen. Ich verwende die Spirale auch am Strand wenn ich surfe, allerdings nur um anderen zu signalisieren, dass die Hunde angeleint sind und man sich nicht einfach so nähern soll. Wenn ein Hund es wirklcih drauf anlegt, kann er die Spirale natürlich aus dem Sand ziehen. 
    Zum anderen gibt es auch eine Edelstahlplatte auf die man mit einem der vier Reifen fährt, um sie zu befestigen. An der Platte befindet sich eine Öffnung, um die Leine dort zu befestigen. Diese Variante eignet sich besonders für größere/schwerere Hunde.
     
  • Luftzirkulation im Caddy
    Verfügt dein Caddy über eine Heckklappe, ist es möglich, diese mit einem Heckklappenaufsteller ein Stück geöffenet zu fixieren. Somit wird man in der Nacht mit ausreichend mit frischer Luft versorgt. Auch beim Reisen mit Hund(en) ist das sinnvoll, zum Beispiel, wenn der Hund mal eine Auszeit braucht und mit offener Heckklappe nur schlecht zur Ruhe kommt, kann man so für die nötige Ruhe sorgen und dennoch gelangt genügend Frischluft in den Caddy.

    Damit die Luft ausreichend zirkulieren kann bieten sich auch Luftgitter für die vorderen Seitenfenster an. Diese werden in das geöffnete Fenster eingesetzt dann mit dann mit dem schließenden Fenster eingeklemmt. 

         !! Lasse dennoch niemals den Hund im Sommer im Auto alleine - auch nicht mit Heckklappenaufsteller und Luftgittern !!

  • Wasserversorgung
    Um auch bei längeren Autofahrten dem Hund ausreichend Wasser zu Verfügung zu stellen, gibt es spezielle Wassernäpfe die mit einer Anti-Schwapp-Funktion ausgestattet sind. Somit kann man den Napf auch während der Fahrt in der Hundebox/im Kofferraum belassen und der Hund kann sich selbstständig mit Wasser versorgen. Auf dem Campingplatz kann die Funktion auch entfernt werden und der Napf lässt sich wie üblich benutzen.

    Auf Wanderungen und um das Packmaß im Caddy zu verringern eigenen sich sogenannte Faltnäpfe. Diese sind so konzipiert, dass sie zusammegefaltet werden und somit nach Gebrauch platzsparend verstaut werden können.

    Wenn man auf Wanderungen Wasser im Napf anbietet, steht man häufiger vor dem Problem, dass man extra mitgeführtes Wasser nicht wieder zurück in die Flasche schütten kann und somit das restliche Wasser wegschütten muss. Um dies zu umgehen, gibt es Wasserflaschen die im Deckel den Wassernapf integriert haben. Wird nicht das ganze Wasser ausgetrunken, kann man es wieder zurück in die Flasche schütten.
     
  • Sicherung auf größeren Wanderungen
    Auf Wanderungen ist es oftmals nötig, die Hunde an der Leine zu führen. Für eine kurze Stecke ist dies meist kein Problem, auf längeren Wanderungen wird die Leine in der Hand oft zum Hindernis, gerade auf schwierigem Terrain. Hier schaffen Leinen mit Expandern sowie Tragegurte Abhilfe. Beide Gadgets eignen sich auch hervorragend, um mit dem Hund Joggen zu gehen.